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FRED braucht ein neues Zuhause

Fred war einer von 6 Welpen, die 2019 irgendwo in Kalabrien gefunden wurden. Ihre Mutter war offenbar schon länger nicht bei ihnen gewesen, denn 2 der Welpen waren nicht mehr am Leben. Vielleicht wurde sie selbst getötet, war verletzt oder wurde eingefangen und in irgend ein Canile gebracht... Die 4 noch lebenden Welpen kamen zu Tierschützern und konnten schließlich alle ein Zuhause in Deutschland finden.

Auch Fred fand ein schönes Zuhause, aber die Lebensumstände seiner Familie haben sich verändert und er kann dort nicht mehr bleiben. Der ca. 2-jährige Rüde hat sich eng an seine Menschen angeschlossen und ist sehr gelehrig. Fred möchte mit seinen Menschen etwas unternehmen und von ihnen beschäftigt werden und seinem klugen Köpfchen macht es Spaß, kleine Tricks zu erlernen. Er kuschelt gerne - aber nur mit seinen Vertrauenspersonen. Bei fremden Menschen geht Fred lieber auf Distanz und wartet erst einmal ab. Mit anderen Hunden kommt Fred gut zurecht, bei Rüden testet er aber manchmal gerne seine Grenzen aus.

Wir wünschen uns für Fred ein sportliches, aber ansonsten eher ruhiges Zuhause mit einfühlsamen Menschen, die ihn nicht bedrängen und ihm Zeit lassen, sich auf die neue Situation einzustellen. Auf fremde Reize wird Fred zunächst vermutlich ängstlich reagieren, deshalb sollte man ihn behutsam und geduldig an alles gewöhnen. Ideal für Fred wäre eine eher ruhige Familie in ländlicher Umgebung, gerne mit eigenem Garten.

 

 

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Ende August zog Fred in eine Pflegestelle, wo er vorübergehend bleiben darf, bis sich die passenden Menschen für ihn gefunden haben. Seine Pflegefamilie hat uns einen ausführlichen Bericht über Fred geschickt, der dort Findus gerufen wird:

Sie schauen sich die Fotos an und denken sich bestimmt – Wow ist der schön! -, oder? Ja, das ist er. Lassen Sie sich aber von seinem hübschen Äußeren nicht täuschen, denn Fred/Findus ist definitiv kein Hund für Anfänger!

Leider hat er in den vergangenen 1,5 Jahren einige Baustellen entwickelt, an denen nun natürlich gearbeitet wird, allerdings wird es noch eine ganze Zeit dauern, bis es ein wirklich entspanntes Gassi gehen geben wird. Fred/Findus ist draußen aktuell mit den ganzen Reizen überfordert und ist zum Beispiel in den ersten 10 Minuten des Spaziergangs so aufgedreht, dass er sich kaum konzentrieren kann oder wirklich ansprechbar ist. Als er in der Pflegestelle ankam, jagte er Autos, Fahrradfahrer und andere Dinge, die sich bewegten. Nach vier Wochen ist das weitestgehend in Griff, nur selten gibt es noch „Ausrutscher“. Ein größeres Problem sind eher andere Hunde. Zumindest beim Spazieren gehen. Hier pöbelt er drauf los, sobald sich andere Hunde nähern und er meint das auch wirklich ernst!

Wenn Sie mit Lesen bis hier her gekommen sind, verspreche ich Ihnen, haben Sie das schlimmste hinter sich. Der „Schönling“ hat nämlich auch super viele positive Seiten. Er ist im Haus nämlich ein ganz anderes Kaliber. Er ist sehr zärtlich und vorsichtig im Umgang mit seinen Menschen. Kontakt zu fremden Menschen meidet er. Auch lebt er aktuell problemlos mit zwei weiteren Hunden und einer Katze zusammen.

Einen vorhandenen Ersthund wünschen wir uns für ihn auch in seinem zukünftigen Zuhause. Denn obwohl er eine große Klappe haben kann, ist er in vielen Situationen unsicher, wobei ein souveräner Hund an seiner Seite deutlich hilft. Außerdem genießt er die Gegenwart anderer Hunde einfach zu sehr, als dass wir ihm dies vorenthalten wollten.

Fred/Findus ist auch ein begeisterter Autofahrer und könnte Sie gut auf Ausflüge begleiten. Stundenweise alleine bleiben? Auch kein Problem für ihn. Aufgrund seiner wachsamen Ader möchten wir Fred/Findus in kein Mehrfamilienhaus vermitteln. Auch wäre ein gut eingezäunter Garten von Vorteil, da er draußen aktuell nicht ableinbar ist. Sein zukünftiges Zuhause sollte eher ländlich liegen, da er mit Stadt im Moment einfach überfordert wäre.

Wir suchen also Menschen mit Hundeerfahrung, welche Freude daran haben sich mit ihrem Hund aktiv zu beschäftigen und auch an vorhandenen Baustellen zu arbeiten, Menschen, die Fred/Findus klare Regeln setzen und eine sichere Führung geben können. Dann ist er ein wahrer Schatz!

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Fred/Findus ist nun 10 Wochen in der Pflegestelle und hat in der kurzen Zeit wahnsinnige Fortschritte gemacht.

Unser Schönling ist ein schlaues Köpfchen und lernt unheimlich schnell. Er lässt sich mittlerweile auch schon oft komplett in die Sicherheit seiner Menschen fallen. Das Jagen von Autos, Motorädern und Fahrrädern gehört komplett der Vergangenheit an. An Spaziergängern läuft er auch ganz normal und unauffällig vorbei. Ebenfalls gibt es Fortschritte bei  Hundebegegnungen. Entspannt ist es noch nicht, aber die meisten Hundebegegnungen lässt er nun schon ohne pöbelndem Verhalten vorbei laufen. Auch klappt immer öfter die Situation, in der wir und der fremde Hund einfach aneinander vorbei laufen können.

Es ist wirklich faszinierend, wenn man seine Fortschritte mit erlebt. Tatsächlich sind wir davon ausgegangen, dass es deutlich länger dauern wird, bis wir überhaupt an diesem Punkt landen!

Anfangs war er total überdreht und kaum ansprechbar, wenn wir zum Gassi gehen aufgebrochen sind. Er konnte seine Aufregung nicht verbergen und bellte und quietschte vor Freude. Auch das hat sich gut eingespielt und es wesentlich angenehmer geworden und es wissen nicht mehr alle Dorfbewohner wenn Fred/Findus zum Spaziergang aufbricht 😉 Er ist auch bereits auf den ersten Metern ansprechbar, natürlich fällt es ihm hin und wieder etwas schwerer, aber er ist „da“ und versucht sein Möglichstes.

Die anderen Hunde tun ihm gut und auch diese tragen ihren Teil bei Fred/Findus bei. So hat er zum Beispiel auch gelernt, dass durchs Dorf laufen gar nicht schlimm ist und auch bei einem kleinen Schwätzchen mit dem Nachbarn kann er sich mittlerweile entspannt absetzten, selbst wenn hier noch ein Hund dabei ist 😉 Bei neuen Dingen braucht es noch immer etwas Geduld, auch fremde Menschen werden nie seine Freunde werden. Er akzeptiert es mittlerweile wenn Besuch kommt, lässt sich aber dann nicht blicken. Auch der Kontaktaufbau mit ihm unbekannten Menschen braucht Zeit und Geduld.

Fred/Findus ist ein toller Hund und wenn man seinen aktuellen Fortschritt in der kurzen Zeit sieht, kann man sich nur vorstellen wie viel Potenzial wirklich in ihm steckt und was man noch alles aus ihm heraus holen kann. Wichtig ist, dass seine zukünftigen Menschen bereit sind weiter mit ihm zu arbeiten und nicht den Baustellen aus dem Weg gehen. Auch ist eine sichere Führung und eine Schulter, an der sich Fred/Findus anlehnen kann und Sicherheit bekommt essentiell von Bedeutung.

 

 

 

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Bei allen Hunden mit Verhaltensauffälligkeiten gibt es Fortschritte und auch Rückschritte. Diese gehören zum Training einfach dazu. So hatte Fred/Findus in den letzten Wochen wieder einige Tage, die sehr anstregend bei Hundebegegnungen waren. Dafür haben wir nun eine gute Methode gefunden, diese recht angenehm zu bewältigen. Er geht mit seinem Pflegefrauchen auf Distanz zur kommenden Hundebegegnung (ca. 5 m) und dann kommen die heißgeliebten Leckerli zum Einsatz und er wird mit Grundgehorsam von der stressigen Situation abgelenkt. Das alle passiert in der Hocke sitzend des Pflegefrauchens. Solange sich dann seine Bezugsperson auf ihn konzentriert und am besten auch der Blickkontakt vorhanden ist, laufen die Begegnungen recht gut ab.

Für Fred/Findus ist es wichtig, dass man trotz eines stressigen Tages, beim Gassi gehen ausgeglichen und entspannt mit ihm arbeitet. Mittlerweile sind wir auch an einem Punkt gekommen, wo er entspannt an der kurzen Leine nebeneinen läuft und sogar den Blickkontakt zu seiner Bezugsperson beim Laufen hält. Seit einigen Wochen ist er gut ableinbar und reagiert auf Abruf wie eine Rakete - Bremsen werden eingelegt, kehrtwende erfolgt und er kommt angefegt.

Viele viele Fortschritte für einen Hund, mit dem erst 5 Monaten gearbeitet wird. Es muss aber jedem Interessenten bewusst sein, dass das alles wirklich intensive Arbeit mit dem Hund ist. Fred/Findus ist kein Hund, der einfach nebenher läuft. Wird er sicher auch nie sein. Er ist ein Hund der Menschen braucht, die wirklich Spaß daran haben, mit ihm zu arbeiten. Eine wirkliche Bindung mit dem Hund eingehen und sich voll und ganz auf ihn einlassen. Man muss in der Lage sein, sich beim Gassi gehen sich voll und ganz auf ihn zu konzentrieren. Auch wünschen wir uns für ihn sehr die Arbeit auf dem Hundeplatz. Etwas mit hoher Konzentration und weniger Schnelligkeit (Longieren oder Obedience zum Beispiel) wären sicher hervorragend für ihn geeignet.

Die oben genannten Fortschritte funktionieren aber nur im alltäglichen Umfeld von unserem Kasperkopf. Neue Umgebungen sind für ihn noch ein sehr intensives Erlebnis und es dauert teilweise lange, bis er sich "beruhigt". Er ist dann mit den ungewohnten Reizen und Gerüchen so überfordert, dass er dann einfach Probleme hat mit seinen Impulsen umzugehen. Bei seiner Pflegestelle hat er dies in der Regel 1-2 x die Woche und dennoch ist er sehr überdreht und schlecht ansprechbar. Nach einer Zeit beruhigt er sich dann auch und er ist dann wieder "da", aber Tagesform abhängig kann dies dann schon auch mal etwas länger dauern. Dies sollte natürlich weiterhin mit ihm trainiert werden, allerdings sollten seine zukünftigen Menschen eher Fans von gleichen Routinen sein, als täglich zum Gassi gehen irgendwohin zu fahren. Er braucht nicht täglich die gleiche Runde, aber in seiner gewohnten Umgebung und die gewohnten Wege sind für ihn einfach einschätzbar und er kann mit den Reizen umgehen.

Fred/Findus ist grundsätzlich mit allen Hunden verträglich, wenn das Kennenlernen nicht draußen an der Leine statt findet. Neue Hundebekanntschaften laden wir meist einfach zu uns nach Hause ein, dann gibt es ein kurzes Beschnuppern und alles ist cool. Wenn er einmal Hunde kennt, sind Begegnungen draußen dann auch problemlos - freudig werden die Hundekumpels begrüßt. Die Katze ist mittlerweile Fred/Findus´s beste Freundin. Die beiden fegen gemeinsam durch die Wohnung und spielen. Danach kann man sich dann auch mal nebeneinander auf die Couch legen und entspannen.

 

 

 

 

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Die Zeit vergeht wie im Flug und nun lebt Fred/Findus bereits 8 Monate in seiner Pflegestelle. 8 Monate voller Training, Fortschritte, Rückschritte und Durchbrüche 🙂
Wenn man alles nochmal Revue passieren lässt, kann man den Hund, der er heute ist nicht wiedererkennen, mit dem von damals.
So viele Fortschritte, die dieser schlaue Hund gemacht hat und auch grundsätzliche Veränderungen, wie eine sichere vertrauensvolle Bindung zu seinem Menschen einzugehen. Es ist immer wieder faszinierend, wie sich jeder Hund entwickeln kann. Fred/Findus ist ein wirklicher Schatz, der sich in alle Herzen geschlichen hat und dennoch gab es noch keine geeignete Anfrage für ihn.
Die meisten Baustellen sind nun Vergangenheit und auch die Hundebegegnungen sind mit einer ruhigen Herangehensweise gut händelbar. Selbst wenn der Rest des Rudels mit dabei ist.
Fred/Findus ist ein Hund der glücklich über jede interaktion mit dem Menschen ist und kooperativ mit seinen Menschen zusammen arbeitet. Es macht Spaß mit ihm zu arbeiten und es ist ein Augenschmaus, wenn unser Hundeschönling anhimmelnd neben einem her läuft. Er ist an einem Punkt angekommen, wo wir guten Gewissens sagen können, der ist bereit für seine eigene Familie.
Wo sind also die Menschen, die Lust auf Findus haben?

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Fred hat sein Sofa gefunden